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Abschrift zur besseren Lesbarkeit

 

 

Andreas und Petra Popiela                                                                     Rote Reihe 13

                                                                                                                      30926 Seelze

 

 

Bündnis 90/DIE GRÜNEN

Bundestagsfraktion

Herrn XXXXXXX

Enquete-Kommission „Deutsche Einheit“

Bundeshaus HAT 200

 

53113 Bonn                                                                                          Seelze, 03.11.1996

 

 

Sehr geehrter Herr XXXXXXX

sehr geehrte Damen und Herren,

 

es begann alles damit, daß meine Schwiegermutter (die Mutter meines Mannes) meinte, daß ich meine Kleidung (sehr gute Textilien, da ich im Büro tätig war) nicht ins „Deutsche Rote Kreuz“ geben sollte, sondern lieber zu den Verwandten in die DDR senden sollte. Ich besprach die Angelegenheit mit meinem Mann und wir kamen überein, daß das wohl keine schlechte Möglichkeit sei, unseren Verwandten zu helfen (es blieb nicht nur bei Textilien, sondern auch Lebensmittel wurden von uns verschickt), zumal XXXXX und XXXXX auch 2 Kinder haben und XXXXX auch im Büro tätig war. Wir stellten dann auch weiter fest, daß sie dieselbe Größe trug, wie ich damals.

 

Es folgte nach dem ersten Paket ein intensiver Briefwechsel. Meine Schwiegermutter trieb die ganze Sache auch noch sehr an. Dann wurde unsere Tochter – Nicole – geboren und somit war ich zu Hause und hatte auch viel Zeit zu schreiben. Es wurde uns auch in einem Brief die Telefonnummer mitgeteilt, so daß wir dann auch schon mal miteinander telefonierten. Nachdem unsere Tochter ein halbes Jahr alt war – zwischenzeitlich war mein Schwiegervater verstorben und dieser war von der ganzen Angelegenheit auch nicht so begeistert, wie meine Schwiegermutter – erhielten wir die 2. Einladung XXXXX und XXXXXXX doch mal zu besuchen (die 1. Einladung lehnten wir auf Betreiben von unserem Vater bzw. Schwiegervater ab). Wir beratschlagten und wieder war die triebende Kraft meine Schwiegermutter und somit nahmen wir die Einladung an.

 

Zu diesem Zeitpunkt war ich bei der SSK Hannover in der Abtlg. Zahlungsverkehr als Abtlg.-leiter-Sekretärin angestellt.

 

Wir hatten also unseren Besuch zugesagt und mußten einige Fragen für die Einreise beantworten, u. a. auch wo wir beschäftigt sind und bei wem. Es folgten mehrere Besuche, wo wir auch keine großen Schwierigkeiten hatten, andere wurden mehr gefilzt als wir. Doch machten wir uns damals darüber keine großen Gedanken und waren nur froh, daß es bei uns so gut klappte.

 

Nach ungefähr 6 Monaten trat an mich in Hannover bei der SSK ein Mann heran und meinte, daß ich für ihn Geld waschen sollte. Dies lehnte ich ab. Daraufhin erfolgten massive Drohungen (Fotomontagen von meiner toten Familie usw.). Ich wurde auch gezwungen mit diesem Mann (der ebenfalls bei der SSK angestellt war – als Abtl.-leiter-Assistent) in die Schweiz zu fliegen, um dort Geld zu deponieren. Es galt alles als offizielle Dienstreise. Es handelte sich aber um Geld der „Stasi“.

 

 

Da ich keinerlei Möglichkeit sah aus der Sache herauszukommen – ich war zwischenzeitlich schon bei der Polizei gewesen, doch die glaubte mir nicht und stellte mich für verrück hin – kündigte ich meine Stellung bei der SSK in beiderseitigem Einvernehmen. Mein Mann wußte zu diesem Zeitpunkt nichts von der ganzen Angelegenheit, da man mir immer wieder drohte, daß meine gesamte Familie darunter leiden müßte (Tötung, Verkehrsunfall usw.). Die ganze Angelegenheit rieb an meinen Nerven.

 

Wo ich in der folgenden Zeit auch versuchte wieder Arbeit zu finden, fand mich die Stasi erpreßte mich, zockte mir das Geld ab, bedrohte mich mit Worten und Waffen usw. und ich wechselte somit ständig die Stellungen.

 

Ich ging immer wieder zur Polizei, doch diese wollte von der Sache nichts wissen und wollte mich in die „Klappsmühle“ stecken, wenn ich noch einmal bei ihnen in der Sache vorstellig werden sollte (wörtliches Zitat von Herrn Kriminalinspektor XXXXXXX, 9. Polizeirevier Hannover).

 

Nachdem ich das dann endlich alles meinem Mann erzählt hatte, dieser auch in dieser schweren Zeit zu mir hielt und mir half, unternehmen wir weiterhin verzweifelte Versuche, damit man uns hilft in dieser Angelegenheit (Fax an die Regierung usw.), aber bisher ist leider nicht vielmehr passiert, als gelegentliche Unterstützungen in Form von Geld (kleinere Beträge, Leihwagen usw.).

 

Einzig die beiden Staatsanwälte XXXXXX und XXXXXXX taten sich hervor in der Angelegenheit und versuchten die Sache in „Gang“ zu bringen. Dies ist ihnen ja auch gelungen. Sie unterstützten uns auch aus ihrer privaten Tasche.

 

Dies ist eine Kurzfassung der ganzen langen „Unendlichen Geschichte“, die wir zu durchleiden haben.

 

Wir fügen eine Liste der anliegenden Beweismittel bei, damit Sie vergleichen können, ob Sie alles erhalten haben. Sollte sich Ihr Interesse an der Angelegenheit vergrößert haben, so sind wir gern jederzeit bereit mit Ihnen über die Sache zu sprechen bzw. zu Schreiben

 

Bis dahin verbleiben wir

 

mit freundlichen Grüßen

 

 

 

 

A.   Popiela                                 P. Popiela

 

 

-          Anlagen

 

Listing der Anlagen

 

WICHTIGER HINWEIS!!!!!

 

Wir möchten ausdrücklich darauf hinweisen, daß einige der bei uns eingegangenen Schreiben mit Sicherheit nicht vom Absender stammen und somit Fälschungen sind (sh. Reaktion der Staatsanwaltschaft).

 

1.    XXXXXXX – Gerichtsvollzieher – Zwangsvollstreckungssache

2.    Schreiben an die FDP – v. 22.10.96

3.    Schreiben der Staatsanwaltschaft v. 25.11.92 – Andreas Popiela

4.    Schreiben der Staatsanwaltschaft v. 25.11.92 – Petra Popiela

5.    Schreiben der Staatsanwaltschaft v. 25.04.95

6.    Telex v. 19.08.93

7.    Telefax des Internationalen Gerichtshofes v. 01.03.95

8.    Schreiben der USA-Botschaft v. 29.05.96

9.    Adressliste der angeschriebenen Zeitungen, Verlage, Sender, Parteien usw.

10. Eingangsbestätigung der BStU v. 01.09.92 – Andreas Popiela

11. Eingangsbestätigung der BStU v. 01.09.92 – Petra Popiela

12. Schreiben der Staatsanwaltschaft v. 19.02.96

13. Antragsdurchschrift an die BStU v. 18.03.92

14. Erinnerungsschreiben v. A. u. P. Popiela an die BStU v. 03.11.96

15. Schreiben an den Bundespräsidenten v. 01.08.92

16. Antwortschreiben des Bundespräsidialamtes v. 13.08.92

17. Fax an das Bundesinnenministerium v. 21.01.91

 

 

 

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